Policy Note 33: Bildungsinvestitionen zahlen sich aus

Mag. Ludwig Strohner                    Leiter des Forschungsbereichs Öffentliche Finanzen

Bildung liefert einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. „Eine verbesserte Bildungsstruktur einer Gesellschaft führt zu einem Anstieg der Erwerbsbeteiligung und niedrigerer Arbeitslosigkeit. Ebenso steigen Produktivität und Einkommen und das Wirtschaftswachstum fällt höher aus“, sagt Tobias Thomas, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria.

So zeigt eine Analyse von EcoAustria mit dem Makromodell PuMA („Public Policy Model for Austria“), welche volkswirtschaftlichen und fiskalischen Effekte bereits von einer sehr moderaten Verbesserung der Bildungsstruktur ausgehen. Hierzu haben die Forscher in der Simulation die Bildungsabschlüsse von einem Prozent der Schulabsolventen jährlich angehoben. Das entspricht zwischen 850 und 950 Personen. Erreicht ein Prozent der Absolventen pro Jahr statt keinem oder Pflichtschulabschluss eine mittlere Ausbildung, so geht die Arbeitslosenquote von Personen mit niedriger Qualifikation langfristig um 0,4 Prozentpunkte zurück, verbunden mit einem moderaten Anstieg bei Personen mittlerer Qualifikation. Das BIP fällt um knapp 0,2 Prozent höher aus. Erreicht ein Prozent der Absolventen pro Jahr statt einem mittleren Abschluss einen Hochschulabschluss, fallen aufgrund der höheren Produktivität die durchschnittlichen Einkommen höher aus. Das Bruttoinlandsprodukt steigt langfristig um 0,3 Prozent und die Investitionen um 0,7 Prozent. „Da Bildungsinvestitionen erst langfristig ihre positive Wirkung entfalten, sollte hier frühzeitig angesetzt werden“, so Thomas.

Was die Finanzierung der Bildungsmaßnahmen angeht, werden in beiden Szenarien die höheren öffentlichen Bildungsausgaben langfristig durch höhere Abgabeneinnahmen mehr als kompensiert und der Primärsaldo verbessert sich merklich. „Neben den langfristig lohnenden Investitionen in Bildung sollte insbesondere die Effizienz der öffentlichen Ausgaben im Bildungswesen gesteigert werden. So zeigen Effizienzanalysen von EcoAustria, dass Länder wie Finnland oder die Niederlande kaufkraftbereinigt wesentlich weniger Mittel pro Schüler ausgeben, damit aber wesentlich bessere Ergebnisse z.B. beim PISA-Test erreichen“, so Thomas zur heute veröffentlichten EcoAustria-Policy Note.