Infrastrukturinvestitionen für Wachstum und Beschäftigung nutzen

Mag. Dr. Wolfgang Schwarzbauer
Leiter des Forschungsbereichs Digitalisierung und Regulierung

Investitionen in hochwertige Verkehrsinfrastruktur werten die regionale Standortqualität auf. Dadurch steigen Beschäftigung und Wirtschaftsleistung. „Richtig gemachte Investitionen in Infrastruktur sind ein Katalysator für mehr Wachstum und Beschäftigung“, sagt Wolfgang Schwarzbauer, Leiter des Forschungsbereichs Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik des  Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria. „In der Folge ergeben sich mehr Steuermehreinnahmen für die öffentliche Hand, woraus sich die Investitionskosten zu einem Teil selbst finanzieren“, so Schwarzbauer.

Auf Basis des neu entwickelten EcoAustria-Regionalmodells können die Wirkungen von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen auf regionaler Ebene, für die Bundesländer und Gesamtösterreich sowie für andere Regionen Europas dargestellt werden. Das Modell erlaubt zudem unterschiedliche Infrastrukturvorhaben miteinander zu vergleichen und anhand der Auswirkungen zu priorisieren. 

In einer heute veröffentlichten Studie im Auftrag der niederösterreichischen Landesregierung hat EcoAustria Verkehrsmaßnahmen analysiert, die das Weinviertel betreffen.

Diese umfassen die Inbetriebnahme einzelner Abschnitte der A5 sowie Maßnahmen im öffentlichen Verkehr zwischen 2007 und 2017. „Aufgrund der Infrastrukturinvestitionen im Weinviertel fällt das österreichische Bruttoinlandsprodukt in den kommenden 30 Jahren um 1,8 Mrd. Euro oder 0,6 % höher aus, als es ohne diese Maßnahmen der Falls gewesen wäre“, erläutert Schwarzbauer. In Niederösterreich steigt das BIP sogar um 1,6 % bzw. 810 Mio. Euro. Österreichweit ist aufgrund der Infrastrukturinvestitionen in den kommenden 30 Jahren mit rund 10.500 Beschäftigten mehr zu rechnen. Davon entfallen etwa 4.900 auf Niederösterreich. „Mit den positiven wirtschaftlichen Effekten verbunden sind fiskalische Rückflüsse in Höhe von 720 Mio. Euro. Damit finanzieren sich die Infrastrukturinvestitionen im Weinviertel zu einem Drittel selbst“, so Schwarzbauer. 

Die Ergebnisse zeigen, dass Verkehrsinfrastrukturinvestitionen in Österreich trotz der recht hohen Qualität der bestehenden Infrastruktur durchaus beachtliche Wirkungen entfalten können und der verbundene Selbstfinanzierungsgrad ebenso beachtlich ist. Das EcoAustria-Regionalmodell kann somit helfen, die Wirkung der Infrastrukturinvestitionen zu optimieren und eine effizientere Mittelverwendung der öffentlichen Hand zu erreichen, so das Fazit der Studie von EcoAustria.