Dr. Wolfgang Briglauer Leiter des Forschungsbereichs Digitalisierung und Regulierung
Die digitale Transformation ist eine der großen Herausforderungen, gerade auch für Österreich. „Leistungsfähige Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel werden zum Lackmustest moderner Wirtschaftsstandorte“, sagt Tobias Thomas, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria. „Hierzu gehören insbesondere ein smarter Breitbandausbau und die Vermittlung digitaler Kompetenzen“, so Thomas.
Beim Breitbandausbau ist Österreich allerdings noch weit von einer flächendeckenden Versorgung entfernt. Zwar liegt die Gesamtversorgung der Haushalte mit zumindest teilweise glasfaserbasiertem Breitbandzugang mit 90 Prozent über dem EU-Schnitt, hingegen liegt die Versorgung ländlicher Regionen lediglich bei 40 Prozent. Noch deutlicher fallen die Ergebnisse aus, wenn man ausschließlich glasfaserbasierte Anschlüsse betrachtet: Im europäischen Vergleich zeigt sich für Österreich mit unter 10 Prozent ein unterdurchschnittlicher Wert. Das liegt zumindest teilweise auch an der gut ausgebauten Breitbandinfrastruktur der ersten Generation.
Dennoch kann es durchaus Sinn machen, den Breitbandausbau insbesondere dort zu forcieren, wo es sich für Wachstum und Beschäftigung lohnt. Dabei gilt es, die Ausbauziele möglichst kostengünstig zu erreichen. Werden Fördermodelle eingesetzt, sollten sie technologieneutral ausgestaltet werden und nicht einzelne Technologien a priori bevorzugen. Denn Breitbandziele können über unterschiedliche Anschlusstechnologien realisiert werden, die allerdings unterschiedliche Kosten verursachen, so das Fazit einer heute veröffentlichten EcoAustria-Policy Note.