EcoAustria POLICY NOTE 51: Herausforderungen in der Finanzierung der Energiewende und Rolle des Risikokapitals

Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen für die österreichische und europäische Wirtschaft dar. Zwar ist Österreich bereits überdurchschnittlich energieeffizient, dennoch besteht die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen durch Investitionen und insbesondere durch Innovation weiter zu reduzieren. In einer aktuellen Policy Note hat sich das EcoAustria daher mit der Frage beschäftigt, inwiefern Risikokapital hierzu einen Beitrag in Europa und Österreich leisten kann.

Unter der Voraussetzung eines klar definierten gesetzlichen Rahmens und der Möglichkeit einer offenen Technologieentwicklung, ist Risikokapital optimal dazu geeignet, den Wettbewerb rund um innovative Ideen voranzutreiben. Im Allgemeinen ist die Verfügbarkeit des Risikokapitals in Europa allerdings begrenzt. Daten von Dealroom zeigen etwa, dass im Jahr 2021 so gut wie alle europäischen Länder weniger als 1 Prozent des BIPs in Form der Risikokapitalinvestitionen bereitgestellt haben. Hinzu kommt, dass die Finanzierung von kapitalintensiven und riskanten Projekten, wie sie oftmals innerhalb der Cleantech-Branche zu finden sind, meist eine besondere Herausforderung darstellt.

Laut EcoAustria benötigt es aufgrund dieser besonderen Herausforderungen der Cleantech-Branche eine Kooperation zwischen privater und öffentlicher Hand, wenn es um die Finanzierung Grüner Projekte geht. 

Das Wirtschaftsforschungsinstitut rät daher zu folgenden Maßnahmen:

 

1. Sicherung der Nachfrage nach Grünen Technologien, um höhere Renditen und niedrigere Risiken für Kapitalgeber zu gewährleisten.

2. Verbesserung der Rahmenbedingungen für Risikokapitalgeber etwa durch eine Reform der Mitarbeiterbeteiligung oder der Besteuerung von Carried Interest.

3. Entwicklung von Spin-Off Strategien, die sich an Best Practices innerhalb Europas orientieren.

4. Indirekte (hybride) öffentliche Risikokapitalfinanzierung durch Dachfondsmodelle.

5. Öffentliche Kofinanzierung der Risikokapitalinvestitionen unter Beibehaltung der privaten Risikoprofile und marktüblichen Konditionen, um so Verzerrungen am Markt zu verhindern.

6. Ausbau der kapitalgedeckten Altersvorsorge, um somit auch Pensionskassen zu veranlassen künftig höhere Summen in Risikokapital zu investieren.