DI Johannes Berger
Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung
Laut aktueller Wirtschaftsprognose des Wifo werden bis zum Jahr 2018 knapp 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, gleichzeitig wird aber auch die Anzahl der Arbeitslosen um jahresdurchschnittlich etwa 20.000 Personen ansteigen und die Arbeitslosenquote mit 9,4% einen historischen Höchststand erzielen. Der schmerzliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist dabei nur teilweise der schwachen Konjunktur und der dynamischen Zuwanderung nach Österreich geschuldet.
Insbesondere Personen mit niedrigem Bildungs- und Qualifikationsniveau sind seit geraumer Zeit von einem dauerhaften Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. 2014 betrug die Arbeitslosenquote für Personen mit Pflichtschulabschluss 22,7%. Gezielte Maßnahmen zur verbesserten Arbeitsmarkteinbindung dieser Gruppe sind dringend notwendig soll eine Trendumkehr gelingen. Dabei müssen von der Arbeitsmarktpolitik einerseits Beschäftigungsmöglichkeiten für Problemgruppen geschaffen und andererseits die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme verstärkt eingefordert werden. Die rückläufige Arbeitslosigkeit in Deutschland beweist, dass eine offensive Arbeitsmarktpolitik realistische Erfolgsaussichten hat.
Dieser Kommentar von Dr. Ulrich Schuh erschien am 21. März 2015 im Expertenforum des Wirtschaftsmagazins der Kronen Zeitung.