Research Paper 17: Generationencheck 2021: Aktualisierung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie

DI Johannes Berger                        Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung

Das Modell „Generationencheck“ basiert auf der Methodik eines Generationenkontenmodells. Es dient der Analyse langfristiger Auswirkungen der Veränderung gesetzlicher Rahmenbedingungen in Deutschland, um so gegebenenfalls Handlungsbedarf zur Sicherstellung nachhaltiger öffentlicher Finanzen zu erkennen und abzuleiten. Das Modell wurde von Johannes Berger und Ludwig Strohner von EcoAustria gemeinsam mit Experten des IW Köln entwickelt. Generationenkontenmodelle sind in der Regel nicht mit kurzfristigen Wirtschaftsprognosemodellen gleichzusetzen. Auch der Generationencheck basiert auf Annahmen über zukünftige Trends.

Erstmalig wurde der Generationencheck im Jahr 2019 auf Basis der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Daten publiziert und berücksichtigt die politischen Rahmenbedingungen dieses Jahres inklusive aller bis zu diesem Zeitpunkt in Kraft getretenen bzw. beschlossenen Reformen. Allerdings führten der Ausbruch der Corona-Pandemie, der damit einhergegangene Lockdown im Jahr 2020, die Auswirkungen auf den Welthandel und der zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch anhaltende Teil-Lockdown in manchen Branchen zu einer starken Rezession nach einer zehnjährigen Wachstums-phase. Aus diesem Grund wurde auch der Generationencheck umfassend aktualisiert, um Auswirkungen dieser Rezession mit in die Simulationen aufnehmen zu können. Dafür wurden nicht nur die geltenden politischen Rahmenbedingungen bis einschließlich des 1. Quartals 2021 berücksichtigt, sondern ebenfalls alle bis zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Daten und Prognosen genutzt.

Im EcoAustria Research Paper 17 werden die Aktualisierungen des Generationenchecks beschrieben. Die zentrale Methodik des Modells wurde nicht verändert. Aus diesem Grund wird diese nicht erneut vertieft dargestellt.

Am IW Köln wird der Generationencheck laufend für Analysen der Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen verwendet. In einem aktuellen Gutachten wird etwa die intergenerative Balance bei der Rente untersucht. Die Berechnungen legen nahe, dass die Quote der öffentlichen Ausgaben in Deutschland aufgrund der demographischen Alterung mittel- und langfristig spürbar zunehmen wird. Insbesondere aufgrund eines deutlich ansteigenden Beitragssatzes in der Rentenversicherung wird auch ein Anstieg der Einnahmenquote projiziert.