Policy Note 40: Oberösterreich mit Bestnote bei Pflichtschuleffizienz, Tirol bei der Kinderbetreuung an der Spitze

Mag. Nikolaus Graf
Leiter des Forschungsbereichs Wettbewerbsfähigkeit

Die Ergebnisse des zu Schulbeginn veröffentlichten EcoAustria Bundesländer-Benchmarking in den Bereichen der allgemeinbildenden Pflichtschulen und der Kinderbetreuung zeigen, dass Oberösterreich das beste Verhältnis von Mitteleinsatz und Wirkung im Pflichtschulwesen aufweist. Bei der Kinderbetreuung erzielt das Bundesland Tirol das beste Verhältnis von Mitteleinsatz und Leistung.

„Die Effizienzpotenziale zeigen auf, wo die Qualität mit gleichbleibenden Mitteln gesteigert werden kann. Das ist gerade im Anschluss an die Corona-Krise angesichts begrenzter budgetärer Spielräume wichtig“, so Wolfgang Schwarzbauer, Forschungsvorstand von EcoAustria. Relativ zum Benchmark Oberösterreich ergibt sich bundesländerübergreifend ein Effizienzpotenzial von rund 320 Mio. Euro im Pflichtschulbereich. Gemessen an Tirol ergibt sich ein bundesländerübergreifendes Effizienzpotenzial in Höhe von rund 350 Mio. Euro bei der Kinderbetreuung.

Die Kinderbetreuung und das Pflichtschulwesen sind in Österreich nicht bundesweit einheitlich geregelt und organisiert. Gemeinden und Bundesländer verfügen über wesentliche Gestaltungspotenziale. Das EcoAustria Bundesländer-Benchmarking untersucht Unterschiede in der Bereitstellung von Kinderbetreuungs- und Pflichtschuldienstleistungen im Bundesländer-Vergleich. Im Pflichtschulbereich wurden die Ergebnisse der Bildungsstandardüberprüfung durch das BIFIE als Ergebnisindikator den Ausgaben gegenübergestellt, im Kinderbetreuungswesen die Anzahl der betreuten Kinder als Leistungsindikator. So kann identifiziert werden, welche Bundesländer mit welchem Mitteleinsatz den besten Leistungs- bzw. Wirkungsgrad erzielen und in den Bereichen Kinderbetreuung und Pflichtschulwesen am effizientesten sind. Um einen fairen Vergleich zu gewährleisten, werden ausgabenrelevante Strukturunterschiede zwischen den Bundesländern berücksichtigt. Etwa wurde im Pflichtschulbereich um den Anteil der SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch, den Anteil der SchülerInnen, die eine allgemeinbildende Pflichtschule und nicht eine allgemeinbildende höhere Schule besuchen, und um die Klassengrößenstruktur statistisch kontrolliert. Im Bereich der Kinderbetreuung wurden unterschiedliche Öffnungszeiten berücksichtigt.

Bildung ist entscheidend für den Wohlstand von hochentwickelten Volkswirtschaften. Dabei spielt vor allem der Einstieg in das Bildungssystem eine zentrale Rolle und damit der Elementar-, Primär- und untere Sekundärbereich. „Ein effizientes Bildungssystem ermöglicht unseren Kindern, die mit gegebenem Mitteleinsatz beste Ausbildung zu erhalten. Das verbessert ihre Chancen am Arbeitsmarkt und ermöglicht ihnen die Entfaltung ihrer Fähigkeiten“, so Schwarzbauer.