Corona und die wirtschaftlichen Folgen eindämmen

Prof. Dr. Tobias Thomas           Direktor

Der Nationalrat und der Bundesrat haben am Sonntag ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Eindämmung des Corona-Virus und der wirtschaftlichen Folgewirkungen beschlossen. Hierzu sagt Tobias Thomas, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria:

„Die Verbreitung des Corona-Virus schreitet in Österreich und Europa mit großem Tempo voran und versetzt die Menschen in große Sorge. Die Bundesregierung hat Handlungsfähigkeit bewiesen und in hoher Geschwindigkeit ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, das die Ausbreitung des Virus eindämmen soll. Dass auch das persönliche und berufliche Leben der Menschen eingeschränkt wird, ist unvermeidlich, denn ihre Gesundheit hat allerhöchste Priorität.

Mit dem Corona-Virus und den Eindämmungsmaßnahmen verbunden sind erhebliche wirtschaftliche Folgen in Österreich und weltweit. Daher ist es richtig, dass die Bundesregierung mit dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds in einem ersten Schritt ein 4 Milliarden-Paket geschnürt hat, mit dem insbesondere die Liquidität der Unternehmen und die Beschäftigung gesichert werden sollen. Bei Bedarf kann der Rahmen auch höher ausfallen. Darüber hinaus sind weitere Kreditgarantien der Österreichischen Kontrollbank in Höhe von 2 Milliarden Euro vorgesehen. Um die wirtschaftlichen Folgen der Krise kurzfristig in Schach zu halten sind Maßnahmen zur Sicherung der Unternehmensliquidität wie Kredite, Garantien und Steuerstundungen sowie insbesondere auch die neuen umfangreicheren Regelungen zur Kurzarbeit zur Beschäftigungssicherung wichtige Säulen. Auch für die künftige Erholung ist der Erhalt der Produktionsstrukturen wesentlich.

Welche weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der akuten Krise und deren wirtschaftlichen Folgen notwendig sein werden, wird vom weiteren Verlauf national und weltweit abhängen. Danach wird es darum gehen, Österreich auf einen stabilen Pfad für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung zurückzuführen. Dabei kann die geplante steuerliche Entlastung der Beschäftigten und Unternehmen eine wichtige Triebfeder für den Aufschwung sein, denn sie führt zu mehr Kaufkraft, Investitionsmöglichkeiten und Beschäftigung. Sobald der aktuelle Krisenverlauf es ermöglicht, wäre dabei ein verlässlicher Fahrplan für ein Austria Recovery Program ein wichtiger Schritt zur Erwartungsstabilisierung. Dabei ist die Senkung der hohen Abgabenbelastung für Beschäftigte und Unternehmen mitentscheidend. Insgesamt muss es darum gehen, dass Österreich nach Bewältigung der Krise besser dasteht als zuvor.“