DI Johannes Berger
Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung
Mag. Ludwig Strohner
Leiter des Forschungsbereichs Öffentliche Finanzen
Die Arbeitsmärkte in den Mitgliedstaaten der Eurozone haben sich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 sehr unterschiedlich entwickelt. Die wissenschaftliche Literatur betont die Mobilität von Arbeitskräften als eine wesentliche Säule für das Funktionieren von Währungsräumen. Mit dem CGE-Modell PuMA analysieren wir quantitativ, inwieweit Arbeitskräftemobilität die Ungleichgewichte reduzieren kann. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass sie zumindest temporär die Arbeitslosigkeit in den Peripherie-Ländern etwas reduzieren und die Lohnentwicklung stärken kann, während in den Kernländern gewisse Verdrängungseffekte auftreten. Für die Eurozone insgesamt verbessert sie die wirtschaftlichen Kennzahlen. Wir schließen, dass Arbeitskräftemobilität zwar die Ungleichgewichte etwas reduzieren kann, dass sie aber nicht als Ersatz für strukturelle Reformen dienen kann.