Ausweitung der Kinderbetreuung in Oberösterreich

Im Auftrag des Neos Lab hat EcoAustria den Ausbau der Kinderbetreuung in Oberösterreich in Hinblick auf Kosten und Nutzen für das Bundesland und seine regionale Wirtschaftsleistung untersucht. Konkret wurden drei verschiedene Szenarien simuliert.

Im ersten Szenario (1a) wurde die Erhöhung der Betreuung von Kleinkindern bis 3 Jahre auf das Niveau des österreichischen Durchschnitts simuliert, was einer Steigerung der Betreuungsquote um 9 Prozentpunkte oder 4.040 zusätzlich betreuten Kindern entspricht. Die Mehrkosten belaufen sich in diesem Szenario auf 64 bis 69 Mio. Euro. Im Szenario 1b wurde eine Erhöhung der Betreuungsquote auf das Barcelona-Ziel von 33 Prozent angenommen. In diesem Fall kommt es zu einer Erhöhung von 5.430 zusätzlich betreuten Kindern und Mehrkosten von rund 90 Mio. Euro. Szenario 2 simuliert schließlich die Ausweitung der Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen um eine Stunde, was aufgrund der kürzeren Öffnungszeiten in Oberösterreich im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt mit zusätzlichen Kosten von 18 Mio. Euro verbunden wäre.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Kombination aus Szenario 1b und Szenario 2 die Kinderbetreuung in Oberösterreich erheblich verbessern würde, jedoch mit zusätzlichen Kosten in Höhe von etwa 111 Mio. Euro verbunden wäre. Dank der im Herbst beschlossenen Kinderbetreuungsoffensive könnten diese Kosten durch den Zukunftsfonds des Bundes weitgehend abgedeckt werden, was die tatsächliche Erhöhung der Kosten für Oberösterreich auf nur etwa 27 Mio. Euro reduzieren würde.

Die verbesserte Kinderbetreuung hätte einen unmittelbaren volkswirtschaftlichen Nutzen, insbesondere durch eine erhöhte Arbeitsmarktpartizipation von Eltern – vor allem von Frauen. Die Beschäftigung könnte je nach Szenario um 1.300 bis 1.700 Personen steigen, was zu einem positiven fiskalischen Nettoeffekt von 44 bis 63 Mio. Euro führt. Zudem würden die Ausgaben für Sozialleistungen um 10 bis 17 Mio. Euro sinken, und der Konsum der privaten Haushalte würde aufgrund gestiegener Einkommen um 64 bis 91 Mio. Euro steigen. Die gesteigerten Markteinkommen führen zu einer geschätzten Zunahme des Bruttoregionalprodukts Oberösterreichs um 68 bis 99 Mio. Euro, wobei in Szenario 2 ein Wert von 86 Mio. Euro erreicht wird.