Eco Austria Jahresbericht 2022 präsentiert Schlüsselmaßnahmen gegen Energieproblem und Fachkräftemangel

Der frisch veröffentlichte Bericht des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria beleuchtet die wichtigsten wirtschaftlichen Entwicklungen des vergangenen Jahres in Österreich. Zu den größten Herausforderungen gehörten 2022 insbesondere die steigenden Energiepreise, eine hohe Inflation sowie langfristige Probleme wie der demografische Wandel, der Klimawandel oder der Fachkräftemangel.

Der Ausbruch des Ukraine-Krieges führte zu erheblichen Preissteigerungen bei Gas und Strom in Europa. So erreichten die Gaspreise im August 2022 Spitzenwerte von über 230 EUR/MWh, fünfmal höher als im Vorjahr. Diese Entwicklung beeinflusste auch die Strompreise, da die Kosten für die Stromgewinnung eng mit den Gaspreisen verknüpft sind. Im Vergleich dazu hatten US-amerikanische Unternehmen im Jahr 2022 mit deutlich geringeren Preisanstiegen zu kämpfen. Dies führte zu erheblichen Kosten- und Preisvorteilen für den produzierenden Sektor in den USA im Vergleich zur europäischen Industrie.

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Obwohl sich die europäischen Gas- und Strompreise nach dem außergewöhnlichen Anstieg in den Wintermonaten 2022/2023 wieder stabilisiert haben, liegen sie aktuell immer noch deutlich über den Werten der Vorjahre sowie den Preisen in den USA. Prognosen zufolge werden die Preise auch in Zukunft hoch bleiben, wie die obige Grafik veranschaulicht. Der Wettbewerbsnachteil Europas im Bereich der Energie wird somit weiterhin bestehen. Um zumindest den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie abzuschwächen, sollte die Europäische Union die Verfügbarkeit von kostengünstiger Energie zu einer ihrer vorrangigsten Aufgaben machen. 

„Erneuerbare Energiequellen bieten erhebliches Potenzial für die Bereitstellung kostengünstiger Energie. Der Ausbau von Windenergie im Norden, Photovoltaik im Süden und eine effiziente Verteilung auf dem gesamten Kontinent sind dringend erforderlich. Dazu gehört auch eine funktionierende Integration in die Strommärkte und eine Erweiterung der Netzkapazitäten und Wasserstoffnetze, um den Austausch von Energie zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu ermöglichen“, so EcoAustria Direktorin Monika Köppl-Turyna. 

Um den Herausforderungen im Zusammenhang mit Energiefragen und Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen, sind bessere Rahmenbedingungen zugunsten einer höheren Innovationsfähigkeit in wichtigen Wirtschaftsbereichen, wie beispielsweise der Automobilindustrie, erforderlich. „Dabei sollten eine entschlossene Deregulierung, eine verbindliche Integration, spürbare Entlastungen und eine glaubwürdige Technologieoffenheit im Vordergrund stehen. Nur so können wir die Energieversorgung des produzierenden Sektors gewährleisten und die Klimaschutzziele der EU erreichen“, betont Köppl-Turyna.